Mancherorts leuchten die Adventskerzen besonders hell (Durchs netz geblinzelt, SZ 06.12.05)

Für den SV Muttensweiler ist ein Aufstiegsplatz im Augenblick über zehn Punkte entfernt, und doch hat die Mannschaft in der Kreisliga B, Staffel 2, in dieser Saison schon Bemerkenswertes geleistet: zweimal den SV Haslach geschlagen. Das ist insofern bemerkenswert, als Haslach bisher erst drei Spiele verlor, Spitzenreiter ist und mit Macht der Kreisliga A entgegenstrebt. Muttensweiler dagegen (Bilanz: sechs Siege in 15 Spielen) scheint vom Pech verfolgt. "Von meinen fünf Stürmern konnte am Sonntag nur einer spielen", sagt Trainer Gerhard Kloos. Die anderen - Frank Eidinger, Andreas Henzler, Daniel Samland, Manuel Mohr - sind alle mit zumeist schweren Verletzungen an Knie oder Achillessehne außer Gefecht. Auch in anderen Mannschaftsteilen klaffen Lücken: Abwehrmann Herbert Probst fehlt wegen einer Knieverletzung, Mittelfeldspieler Christian Werner nach einer roten Karte. Kloos: "Wir pfeifen personell aus dem letzten Loch."

Gegen Haslach kassierte mit Gerhard Sauter ein weiterer SVM-Spieler die rote Karte, weil er nach Ansicht des Schiedsrichters den Ball auf der Linie mit der Hand abgewehrt hatte. "Das war aber unser Torwart Christian Scheffold", hat Trainer Kloos die etwas unübersichtliche Situation nach einer Ecke anders gesehen. Wie immer das Sportgericht entscheidet - Sauter wird deshalb kein Spiel verpassen, eine Sperre fiele in die Winterpause. Am Sonntag gegen Haslach musste Muttensweiler nach dem Platzverweis zittern, da der Spitzenreiter durch den Handelfmeter 15 Minuten vor Schluss auf 3:2 herankam. Mit Glück und Geschick brachten die Gastgeber das Ergebnis aber über die Zeit. Und trösteten damit Trainer Kloos über die Tiefschläge in dieser Saison hinweg - denn es waren nicht nur Verletzungen, die beim Tabellenachten eine bessere Bilanz verhinderten. "Wir haben oft gut gespielt, aber die Chancen nicht genutzt", sagt Gerhard Kloos. "Vier Elfmeter haben wir verschossen, meist in entscheidenden Phasen. Und am Ende gingen diese Spiele noch verloren." In der letzten Partie des Jahres gegen Haslach blieb der SVM von all dem verschont, weshalb in Muttensweiler zufrieden und gut gestimmt die zweite Kerze angezündet wurde